Zwischen Antrieb und Getriebensein

Das 9. Nordthüringer Steuerberaterforum mit der Referentin Anja Häßler stellte die Zeit-Frage in den Fokus.
Mühlhausen. ,.Alles eine Frage der Zeit“ war das Thema des 9. Nordthüringer Steuerberaterforums am Dienstagabend in der VR Bank Westthüringen in Mühlhausen. Referentin war die Mühlhäuser Betriebswirtin Anja Häßler. Sie hat sich mit ihrem Unternehmen „com2marketing“ auf Beratung, Management und Coaching spezialisiert.
Mit Kopf, Humor und Herz analysierte sie das breite Spannungsfeld zwischen Antrieb und Getriebensein, zwischen Streben nach Perfektionismus und dem erdrückenden Gefühl, von diesen Aufgaben zerrieben zu werden.
Häßlers vorgeschlagener Lösungsansatz ist alltagstauglich: nämlich, die durchaus positiv zu bewertenden antreibenden Motive aus Wichtigkeit und Prioritäten zu prüfen und somit ein persönliches Zeit- und Selbstmanagement zu entwickeln. „Lassen Sie sich nicht von den persönlichen Antreibern wie dem Streben nach Eile, nach Noch-besser-werden, nach Allen-recht-machen in Griff kriegen. Sondern behalten Sie die persönlichen Antreiber in Griff“, so ihr Ansatz für die Entwicklung einer Zeit- und Selbstmanagement-Strategie.
Das sei gut machbar, wenn man das im 19. Jahrhundert von dem italienischen Nationalökonomen Vilfredo Pareto entdeckte Prinzip der 80/21-Regel berücksichtige. Das Pareto-Prinzip besage unter anderem, dass 20 Prozent Anstrengung ausreichend für 80 Prozent Ergebnis seien. Ein Prinzip, dass sich übrigens auf viele Bereiche anwenden lasse: 20 Prozent der Produkte seien in der Regel verantwortlich für 80 Prozent des Umsatzes, 20 Prozent der Teppichfläche leiden unter 80 Prozent des Verschleißes und lediglich 20 Prozent der Kleider würden innerhalb 80 Prozent der Zeit getragen. Und was bedeutet das Pareto-Prinzjp auf den Faktor Zeit?
Für Anja Häßler eine klar zu beantwortende Frage: Mit einem kleinen Teil der Zeit, der eingesetzten Mittel, der Energie oder der Ressourcen könne bereits eine große Wirkung erzielt werden. Bleibt die Aufgabe, mit einem guten Zeit- und Selbstmanagement die richtigen 20 Prozent herauszufinden.
Foto: Iris Henning